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Sich selber wahrsagen, Tintenkleckse deuten

Wir leben in einer aufgeklärten Welt und trotzdem lesen Millionen Menschen täglich das Horoskop in der Zeitung oder versuchen beim Bleigießen an Silvester zu deuten, wie das kommende Jahr wird. Wer will, kann aber auch sich selbst sein oder ihr Tageshoroskop erstellen, als Spiel mit dem Schicksal.

Eine kurze Reise durch die Welt der Wahrsagung zeigt auf, das praktisch aus allem die nahe oder ferne Zukunft gedeutet werden kann. Die Sterne beziehungsweise die Tierkreiszeichen stehen dabei an erster Stelle. Allerdings sind sie sowohl symbolisch als auch in der Realität so weit weg, das sich ein Tierkreishoroskop kaum irgendwie auf eine bestimmte Person beziehen lassen kann, denn auch wenn Geburtsort, Geburtstag und Stunde miteinbezogen werden, bleiben bei fast 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde immer noch Tausende, die, abgesehen vom Geburtsort, übereinstimmende Daten vorweisen können. Sternendeutung ist eher allgemeiner Art. Die Zukunft wird aber auch aus Kaffeesatz, Tarotkarten, Würfeln oder Hühnerknochen gelesen. Das ist schon viel persönlicher, vor allem, wenn es selbst durchgeführt wird, denn der oder die professionelle Wahrsagerin muss ja ihr eigenes Schicksal mit einbeziehen, gerade bei der Deutung der Symbole.

Jeder Tag ein neuer Tintenklecks

Eine Idee, wie sich das Deuten der Zukunft weit persönlicher gestalten lässt, ist es, die Deutung mit der Psychoanalyse zu verbinden. Grundlage dafür ist der Rorschach-Test, der vom Schweizer Psychiater Hermann Rorschach im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. In diesem Test werden Probanden aufgefordert aus 10 Tafeln mit Tintenklecksen Symbole oder Figuren „herauszulesen“. Die Antworten der Probanden geben Rückschlüsse auf deren geistigen Verfassung. In Deutschland ist der Test inzwischen sehr umstritten, in anderen Ländern wird er noch angewandt.

Um nun das persönliche Tageshoroskop für sich selbst zu erstellen und dabei zumindest ein bisschen Eigen-Psychoanalyse zu betreiben, braucht es nur ein Blatt Papier, einen Pinsel und Wasserfarben. Mit dem Pinsel werden nun verschiedene Farben, welche das sind, bleibt dem eigenen Gefühl überlassen, auf das Papier getropft und dieses einmal in der Mitte gefaltet. Wieder auseinandergefaltet bildet das so entstandene Muster die Vorlage zur Deutung, was heute oder in der weiteren Zukunft passieren könnte.

Symbole herauslesen und deuten

Wer nun das Blatt mit den Farbklecksen vor sich liegen hat, wird über kurz oder lang verschiedene Formen erkennen, die ihn oder sie an Dinge im realen Leben erinnern. Dabei sind die Interpretationen dessen, was vorgeblich zu erkennen ist, von Mensch zu Mensch unterschiedlich, abhängig von der Charaktere, dem Alter, der beruflichen und privaten Erfahrung und dem Allgemeinwissen.

Am besten ist es, sich alle gefundenen Symbole auf einem gesonderten Blatt zu notieren. Mit dieser Symbolliste lässt sich nun im Internet recherchieren, was das jeweilige Symbol in der Wahrsagung und der Psychoanalyse zu bedeuten hat. Erkennt jemand zum Beispiel einen Hund, bedeutet dies in der Psychoanalyse, dass hier Zuneigung ohne Ambivalenz vorliegt. Im Bereich des Wahrsagens steht der Hund für Treue, Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit. Bei vielen erkanten Symbolen kann sich die Recherche durchaus in die Länge ziehen und letztlich müssen die Erkenntnisse interpretiert werden. Das ist natürlich viel aufwendiger als das Zeitungshoroskop, aber es ist dafür auch weit näher an der eigenen tatsächlichen Charakteristik und dem, was tatsächlich in der Zukunft geschehen könnte. Zudem wächst mit der Zeit die persönliche Bibliothek der Symbolbedeutungen, weshalb die tägliche Auswertung der Tintenkleckse von mal zu mal leichter fällt.











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