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Balconing: ein gefährliches Spiel mit dem Leben

Bei Balconing handelt es sich um einen hochgefährlichen Extremsport, der in den vergangenen Jahren vor allem auf der Urlaubsinsel Mallorca immer öfter ausgeübt wird. Die Sportler springen hier von Balkon zu Balkon oder versuchen, vom Balkon ihres Zimmers oder vom Dach der Hotelanlage aus in den Pool zu springen. Verfehlen die Springer aber ihr Ziel, endet das nicht selten mit dem Tod oder sie bleiben für den Rest ihres Lebens gelähmt.

Hintergründe zum Balconing

Beim Balconing handelt es sich entgegen der landläufigen Meinung keinesfalls um ein neues Phänomen, welches ausschließlich auf den Balearen auftritt. Denn schon zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren Studenten von einer Eisenbahnbrücke aus einer Höhe von bis zu sieben Metern in einen Kanalarm gesprungen oder stürzten sich von Baumästen aus in einen Baggersee. Auch dass Kinder mit aufgespannten Sonnen- und Regenschirmen von höheren Stockwerken und Balkonen aus in die Tiefe sprangen, ist bis in die 1950er Jahre hinein belegt.

Einer größeren Öffentlichkeit wurde das Imponiergehabe des Balconings erst Anfang der 2000er Jahre bekannt. Neu an diesem Verhalten wurde nunmehr, dass sich das Balconing verstärkt auf Hotelgelände in Urlaubsgebieten verlagerte, wobei die Risikobereitschaft durch Drogen- oder Alkoholkonsum sogar noch verstärkt wurde. Das führte dazu, dass es auf den spanischen Urlaubsinseln Ibiza und Mallorca binnen zweier Jahre mehr als ein Dutzend Todesfälle und über 30 Schwerstverletzte gegeben hatte. Darauf reagierten die spanischen Behörden und ahnden die gefährlichen Sprünge mittlerweile mit Hotelverweisen und Bußgeldern in Höhe von bis zu 1.500 Euro.

Das Gefährdungspotential

In früheren Jahren sprangen die Springer in nüchternem Zustand und planten die Sprünge auch rational. Doch mittlerweile konsumieren die Springer zuvor Drogen oder Alkohol – nicht selten springen sie, nachdem sie eine Nacht durchgezecht haben. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Verletzung natürlich dramatisch, weil Urteils-, Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit der Springer deutlich eingeschränkt ist. Hinzu kommt, dass die Angstschwelle deutlich niedriger liegt. Sie stürzen sich also in Wagnisse, die sie nicht mehr kontrollieren können und die im Grunde genommen nicht mehr zu verantworten sind. Nicht selten enden diese Sprünge also mit einem Knochen- oder Genickbruch oder enden mit einer Querschnittlähmung.











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