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Numismatik - Münzen sammeln: einmal fühlen wie Onkel Dagobert

Das Sammeln von Münzen ist nicht nur ein faszinierendes Hobby, sondern auch eine wissenschaftliche Disziplin. Die Numismatik, wie diese Disziplin heißt, sollte keinesfalls mit dem hobbymäßigen Münzsammeln verwechselt werden, auch wenn reine Sammler im Volksmund oft als Numismatiker bezeichnet werden. Gesammelt werden sowohl Kursmünzen, die in verschiedenen Ländern als Zahlungsmittel verwendet werden, als auch Gedenkmünzen. Letztere werden speziell als Sammelobjekte produziert.

Die Sammelgebiete

In aller Regel spezialisiert sich ein Münzsammler auf ein bestimmtes Themengebiet. Beispielsweise auf die Münzen aus einem Staat oder einer geographischen Region. Gefragt sind aber auch andere Themen, etwa historische Epochen, Münzen mit bestimmten Motiven oder Sondermünzen.

Beim Sammelgebiet der Kursmünzen wird darüber hinaus zwischen verschiedenen Arten unterschieden: Bei einer sogenannten Typensammlung darf jeder Nennwert, jedes Metall und jedes Motiv nur einmal vertreten sein. Sammler, die nach Jahrgängen sammeln, wollen die Jahrgänge eines jeden Münztyps komplett machen. Nicht selten werden aber auch Fehlprägungen oder nach den jeweiligen Prägezeichnungen gesammelt.

Wie viel sind die Münzen wert?

Eine pauschale Aussage über den Wert der Münzen lässt sich nicht treffen. Dieser hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören:

Das Angebot und die Nachfrage auf dem Markt

Einen entscheidenden Faktor stellen das Angebot und die Nachfrage auf dem Münzmarkt dar. Ist die Auflage einer Münze beispielsweise niedrig, haben die Münzen auch einen höheren Wert, wenn sie entsprechend nachgefragt werden. Charakteristisch für diesen Sammlermarkt sind deshalb wechselnde Trends, welche zu starken Preisausschlägen führen können. So sind bei Sammlern seit 2002 etwa Kursmünzsätze aus dem Vatikan äußerst gefragt, weil sich viele auf Euro-Prägungen konzentrieren. Und das, obwohl diese Münzsätze mit Auflagen ab 100.000 Stück aufwärts nicht gerade selten sind. Ein Beispiel dafür ist auch die österreichische 25-Euro-Bimetallmünze, die mit einer Auflage im fünfstelligen Bereich herausgegeben wurde. Es gibt aber auch Staaten, die Gedenkprägungen in einem geradezu inflationären Ausmaß ausgeben, sodass auch kleine Auflagen nicht zu einer Steigerung des Wertes führen. Seitdem der Euro eingeführt wurde, hat etwa Frankreich alljährlich rund 100 verschiedene Gedenkmünzen herausgebracht.

Weil die Zahl der Münzsammler jedoch insgesamt sinkt, ist das Preisniveau bereits seit den 1990er Jahren eher fallend. Dramatisch im Wert gesunken sind beispielsweise die Gedenkmünzen aus der DDR sowie die ersten Gedenkmünzen der BRD. Weil zahlreiche Sammlungen aufgelöst wurden, war das Angebot an diesen Münzen weitaus höher als die Nachfrage.

Wann und wo wurde die Münze geprägt?

Auch Jahrgang und Münzprägestätte können einen Einfluss auf den Preis haben. Münzen, die in großem Umfang im Umlauf sind, können also dennoch einen entsprechenden Wert haben, wenn sie aus einem seltenen Jahrgang oder einer eher seltenen Prägestätte stammen. Ähnliches gilt auch für Fehlprägungen.

Der Materialwert

Vor allem bei Münzen, die aus Edelmetallen wie Gold, Platin, Silber oder Palladium geprägt wurden, spielt der Materialwert eine wichtige Rolle. So haben Sammler in den vergangenen Jahren davon profitiert, dass die Rohstoffpreise – teils massiv – angestiegen sind. Münzen aus Edelmetallen werden auch als Anlagemünzen bezeichnet, weil bei ihnen der Materialwert im Vordergrund steht.

Wie gut ist die Münze erhalten?

Eine sehr wichtige Rolle für den Wert spielt auch der Erhaltungsgrad einer Münze. Münzen aus dem 20. und 21. Jahrhundert werden in aller Regel nur in prägefrischem Zustand oder allenfalls in vorzüglicher Erhaltung gesucht. Bei älteren Münzen kann ein guter Erhaltungsgrad eine erhebliche Wertsteigerung bedeuten.

Wie alt sind die Münzen?

Das Alter und die jeweilige Geschichte der Münzen sind insbesondere bei Münzen aus dem Mittelalter und der Antike ein wichtiger Faktor. Diese Münzen werden jedoch nur von wenigen Sammlern gesammelt, weil dafür ein enormes Fachwissen erforderlich ist, um Fälschungen von Originalen zu unterscheiden. Weil die Vielfalt an Prägungen in diesem Bereich äußerst groß ist, lässt sich keine komplette Sammlung anlegen.

So lagern Sammler ihre Münzen

Bei der Lagerung der Münzen geht es in erster Linie darum, diese vor Umwelteinflüssen zu schützen. Für diesen Zweck gibt es unterschiedliche Lagersysteme, wobei Münzkassetten und Münzalben am geläufigsten sind.

Für wertvolle Einzelstücke nutzen Sammler aber auch gern Rähmchen und Kapseln zur Lagerung. Besonders wertvolle Stücke sollten allerdings zusätzlich in einem Tresor aufbewahrt werden.

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