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Mobbing in der Schule

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Mobbing und Mobbingopfer | ©: VRD - Fotolia

Mobbing, also gezielter Psychoterror von vielen auf einen einzelnen, scheint absolut auf dem Vormarsch zu sein. So verdoppelte sich die Zahl bekannt gewordener Mobbingopfer zwischen 2000 und 2007 fast, die Zahl stieg von 800.000 Betroffenen auf 1,5 Millionen. Und die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher. Mobbing betrifft aber nicht nur Arbeitnehmer in Betrieben, bei welchen eine wirtschaftliche Unsicherheit über die Zukunft des Arbeitsplatzes herrscht. Oft setzt Mobbing schon sehr viel früher, nämlich bereits in der Schule, ein.

Die üblichen Hänseleien, mit welchen ältere Schüler gern jüngere, schwächere oder Schüler, die nicht ganz so leistungsstark sind, überziehen, kennt wohl jeder aus eigener Erfahrung. Doch die Grenze zwischen harmlosen Hänseleien und gezieltem Psychoterror, der sich irgendwann zwangsläufig auf die Leistung, im schlimmsten Fall sogar auf die Gesundheit der betroffenen Schüler auswirkt, ist fließend.

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Mobbing und Mobbingopfer | ©: juttaschnecke - Fotolia

Die aktuellen Zahlen sind alarmierend, denn wie ein Umfrage des Zentrums für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau ergab, klagten 2007 mehr als 50 Prozent der Schüler über Mobbing. Während Schüler in den unteren Jahrgangsstufen häufig direkten Attacken ausgesetzt sind, verlegen sich die Täter in höheren Altersstufen gern auf das Cyber-Mobbing über verschiedene Plattformen und Social Networks.

Die Gründe für das Mobbing in der Schule liegen in der Regel nicht an den Tätern und Opfern, sondern sind meist auf das Schulklima zurückzuführen. Denn der ständige Leistungsdruck und Kampf um die besten Zensuren, wie es mittlerweile bereits in der Grundschule üblich ist, fördert Mobbing.

Der klassische Opfertyp, der gemobbt wird, ist das passive Opfer, das sich im Alltag ängstlich und unsicher zeigt. Diese Schüler agieren grundsätzlich sehr vorsichtig und lehnen Gewalt als Mittel zur Konfliktbewältigung ab. Sie zeigen den Tätern durch ihr Verhalten von vornherein, dass sie sich nicht gegen Angriffe wehren.

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Mobbing und Mobbingopfer | ©: Sandra Neumann - Fotolia

Mobbingattacken in der Schule laufen meist nach einem bestimmten Muster ab, der Grad der Angriffe steigt kontinuierlich. Zunächst wird das Ansehen des Opfers beschädigt, indem hinter seinem Rücken gelästert wird. Sobald das Opfer sozial isoliert ist, wird es verbal oder körperlich direkt angegriffen.

Die Initiatoren der Mobbing-Attacken haben üblicherweise ein starkes Bedürfnis, andere zu dominieren und sind meist auch schon als gewalttätig aufgefallen. Allerdings sind diese Schüler meist nicht sonderlich beliebt.

Mobbingopfer sollten auf jeden Fall frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wie sie beispielsweise die Caritas und andere soziale Vereinigungen in vielen Landkreisen anbietet. Denn in den meisten Fällen ist das Ende vom Lied: Das Opfer wechselt die Schule, indirekt wird also der Täter für sein Verhalten belohnt.

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